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Was jetzt?

Die Info-Tour zur Revision der F-Gas-Verordnung von Fischer Kälte-Klima

Über 1.500 Teilnehmer aus Handwerk, Industrie sowie Planung informierten sich bei den bundesweit elf Veranstaltungen der „Was jetzt“ Info-Tour. Die Experten von Fischer zeigten, mit welchen Lösungen die Herausforderungen der F-Gas-Verordnung sowohl für Kälte-, Klima- wie Wärmetechnik bewältigt werden können und informierten die Besucher zudem über die möglichen Auswirkungen eine Beschränkung von PFAS-Stoffen im Rahmen der REACH-Verordnung.

Anfang Oktober erst hatten sich im Rahmen der Trialog-Verhandlungen der Europäische Rat, die Kommission und das Parlament auf den Inhalt der Revision der F-Gas-Verordnung geeinigt. Auch wenn diese Vereinbarung formell noch durch Parlament und Rat angenommen werden muss, stehen damit die in den kommenden Jahren anstehenden Verwendungsverbote sowie Quoten-Reduzierungen durch den Phase-down-Prozess für fluorierte Kältemittel fest.

 

Verbot von Service und Wartung

Vom Jahr 2032 an soll ein Service- und Wartungsverbot für stationäre Kälteanlagen mit F-Gasen mit einem GWP über 750 gelten, was praktisch alle derzeit gängigen A1-Kältemittel (Ausnahme R513A) umfassen würde. Ausgenommen hiervon bleibt der Einsatz von recyceltem und wiederaufbereitetem Kältemittel.

Revision der F-Gas-Verordnung - Verbotene Neuanlagen

Verbote von Neuanlagen

Die Verordnung umfasst eine ganze Reihe von Verwendungsverboten in unterschiedlichen Schritten, beginnend vom Jahr 2025 an bis 2035. Details können Sie unserer Grafik entnehmen.

 

Phase-down-Prozess

So ambitioniert das eine oder andere Verwendungsverbot klingen mag – der beschleunigte Phase-down-Prozess stellt für die Kälte- und Klimatechnik die weitaus größere Herausforderung in den kommenden Jahren dar. So sieht der nun beschleunigte Prozess eine Verknappung der insgesamt zur Verfügung stehenden Quoten-Menge an fluorierten Treibhausgasen bereits im Jahr 2027 um 74 % bezogen auf die Quote des Jahres 2023 dar, im Jahr 2030 dann eine um 89 % reduzierte, bevor die Verordnung die Quote dann bis zum Jahr 2050 den kompletten Ausstieg aus F-Gasen vorsieht.

Phase-down-Prozess

Welche Kältemittel bleiben?

Mit dem Instrument des Phase-down-Prozesses verfolgt die Europäische Union den Ansatz durch Verknappung und die damit verbundenen Preissteigerungen von F-Gasen einen Anreiz zum vermehrten Einsatz von natürlichen Kältemitteln zu schaffen. Dass diese Umstellung auf natürliche Kältemittel nicht von heute auf morgen erfolgen kann und auch nicht in allen Anwendungsbereichen machbar ist, steht dabei außer Frage. Darum gilt es in den kommenden Jahren neben dem Wechsel auf natürliche Kältemittel konsequent auf Kältemittel mit geringem GWP zu wechseln, um nach wie vor in Europa eine ausreichende Menge an synthetischen Kältemitteln zur Verfügung zu haben.

Die vorstehende Übersicht zeigt anschaulich, welche durchschnittlichen GWP-Werte im Markt beginnend von 2015 notwendig waren und sind, um eine gleichbleibende Menge an Kältemittel im Markt zu haben. Unberücksichtigt hiervon ein wachsender Bedarf, wie beispielsweise durch den Zuwachs an Wärmepumpen und Klimageräten im Vergleich zum Basis-Jahr 2015.
Aber auch ohne solche Sondereffekte wird bereits 2027 ein durchschnittlicher GWP-Wert von 282 benötigt, der nur durch den vermehrten Einsatz von Ultra-Low-GWP Kältemitteln auf Basis der Hydrofluorolefin-Technologie (HFO) mit Kältemitteln wie R1234yf, R454C und anderen erreicht werden dürfte.

 

Kältetechnik

Wenn man sich nun angesichts der anstehenden Verwendungsverbote und Verknappung von F-Gasen die Frage nach dem Kältemittel der Zukunft für die Kältetechnik stellt, lässt sich das Ergebnis etwa wie folgt zusammenfassen: „Es kommt drauf an“.
Sicherlich stellt Propan in Direktexpansionssystemen kleinerer Leistungen eine preiswerte, effiziente und systemtechnisch vergleichsweise einfache Lösung dar, die durch die Brennbarkeit des Kältemittels mit steigender Füllmenge, steigende Sicherheitsanforderungen mit sich bringt, die den Einsatz limitieren dürften.

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Eine Lösung, diese Sicherheitsanforderungen von Propan zu begrenzen, sind indirekte Systeme mit Flüssigkeitskühlsätzen zur Außenaufstellung und Sekundärkreis-Systemen. Die damit einhergehende Notwendigkeit von Pumpen/Hydraulik-Systemen dürfte den Einsatz solcher Lösungen im kleinen und mittleren Leistungsbereich einschränken.

CO2 wird mit Sicherheit die Antwort auf viele – aber eben auch nicht auf alle Aufgabenstellungen sein. Insbesondere bei kleineren Systemen sind die Komplexität und die Mehrkosten von CO2-Systemen ein limitierender Faktor.

Im Bereich der Industriekälte war und ist Ammoniak ein hervorragendes natürliches Kältemittel, das seit Jahrzehnten Anwendung findet – jedoch aufgrund der Toxizität und Komponentenverfügbarkeit und Expertise stets auf diesen Anwendungsbereich begrenzt war und auch und auch in Zukunft sein dürfte.

Mögliches Zukunftsszenario Kältemittel | Kältetechnik

Mögliches Zukunftsszenario Kältemittel | Kältetechnik

Klimatechnik

Auch im Bereich der Klimatechnik wird es nicht die „eine“ Antwort auf alle Aufgabenstellungen geben. Für den Bereich kleiner Split-Systeme dürfte sich Propan als eine Lösung etablieren, ist durch seine Brennbarkeit aber eben auch nach oben hin durch steigende Sicherheitsanforderungen limitiert.
Im Multi-Split und unteren VRF-Bereich haben sich ja bereits Lösungen mit R32 (GWP 675) etabliert und dürften auch in Zukunft Einsatz finden.

Für den größeren Leistungsbereich ist ein vermehrter Einsatz von Flüssigkeitskühlsätzen – wahlweise auf Basis natürlicher Kältemittel wie Propan oder auf Basis von HFO-Kältemitteln zu erwarten, ergänzt um Hybride VRF-Systeme. 

Mögliches Zukunftsszenario Kältemittel | Klima

Wärmetechnik

Für die anstehende Dekarbonisierung des Wärmetechnik-Sektors stellte Fischer Kälte-Klima im Rahmen der Was jetzt? Info-Tour verschiedene Lösungsansätze vor.

So wurden für den Bereich der Haushaltswärmepumpen die ersten Propan Monoblock Wärmepumpen von LG und Mitsubishi Electric präsentiert. Mit einem schlüssigen Plug & Play Konzept zur Außenaufstellung bieten diese Systeme eine einfache und zukunftssichere Lösung zum Einsatz des natürlichen Kältemittels Propan. 

Für industrielle Anwendungen präsentierte Fischer die Lösungen seines neuen Partners Enerblue. Mit reversiblen Propan Wärmepumpen von 25 bis 290 kW Wärmeleistung und CO2 Hochtemperaturwärmepumpen bis 140 kW bietet Fischer Kälte-Klima mit den variablen Lösungen von Enerblue ein breites Spektrum an Lösungen.

Die Experten von Fischer gingen darüber hinaus auf die umfangreichen Möglichkeiten der Wärmerückgewinnung – nicht zuletzt auch bei bereits installierten Systemen – ein, für deren Umsetzung Fischer Kälte-Klima zukünftig als exklusiver Vertriebspartner für Fiorini Hydraulik-Systeme ein umfangreiches Produktportfolio von Behältern über Pumpenstationen bis hin zu kompletten Hydraulik-Modulen anbietet.

Jetzt geht´s los!

Die Bewältigung der anstehenden Herausforderungen bringt umfangreichen Bedarf für Schulung, Information und Technologietransfer mit sich. Die jetzt abgeschlossene „Was jetzt?“ Info-Tour markiert für Fischer den Startpunkt dieses Prozesses.

Mit einem Webinar- und Trainings-Programm wird Fischer Kälte-Klima als Partner des Handwerks im kommenden Jahr an die Tour anschließen, um seinen Teil dazu beizutragen, dass im Handwerk die Voraussetzungen geschaffen werden können für einen breiteren Einsatz natürlicher Kältemittel und Ultra-Low-GWP Alternativen.

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